Rund um den Gardasee 2022
Mit einem Jahr Verspätung durften wir endlich wieder eine Vereinsreise unternehmen.
Wie gross das Bedürfnis zu reisen ist, zeigte die grosse Schar von 41 Teilnehmenden auf unserer Reise vom 21. bis 23. September 2022.
Um 7 Uhr starteten wir am Bahnhof in Chur und fuhren mit Hanspeter Büchi und seiner Frau Isabelle zuerst über den Flüelapass ins Engadin bis Zernez zum ersten Kaffeehalt. Im Restaurant am Bahnhof wurden wir mit feinem Kaffee und Gipfeli bewirtet. Der Kaffee mit Gebäck konnte dank der grossen Teilnehmerzahl vom Reisegeld bezahlt werden. Bei schönstem Wetter ging die Fahrt weiter über den Ofenpass ins Vinschgau, wo die Apfelernte immer noch in vollem Gange war.
Beim Trögerwirt in Schlanders, dem Hauptort des Vinschgau, wurden wir mit einem feinen Essen und Südtiroler Wein verwöhnt; Salat-Rindsfilet-Kartoffeln.
Gestärkt erfolgte die Weiterfahrt Richtung Bozen. Bei Eppan verliessen wir die SS 38, um über die Weinstrasse via Kaltern nach Trento zu gelangen. Von dort ging es den Seen Lago die Santa Massenza, Lago die Tomblino und Lago di Cavedine entlang bis nach Torbole am Gardasee.
In Torbole staunten wir ab dem noch regen Treiben um und auf dem See und genossen den kleinen Zwischenhalt bei einem Apéro, bevor es dem linken Seeufer entlang weiterging zu unserem Hotel in Brenzone. Dort quartierten wir uns für zwei Nächte ein.
Nach dem Zimmerbezug war auch schon das Nachtessen angesagt. Wir waren fast die einzigen Gäste, so dass wir zügig bedient wurden mit hausgemachter feiner Lasagne als primo piatto und einem Vitello tonnato. Leider war das Essen eher lauwarm (soll ja gesünder sein). Dafür mundete der einheimische Wein Bardolino oder Valpolicella und zum Abschluss durfte auch das Dessert nicht fehlen.
Am Samstagmorgen, bei bewölktem, aber mehrheitlich trockenem Wetter, ging die Fahrt zum ersten Höhepunkt der Reise, die Besichtigung von Sirmione. Das Städtchen mit seiner schönen Stadtmauer aus dem ersten Jahrhundert, die noch sehr gut erhalten ist, lud uns zum flanieren ein. Der Ort im Süden des Gardasees auf einer Halbinsel, ist trotz des grossen Ansturms immer ein Besuch wert. Bei Nieselregen ging die Fahrt dem westlichen Seeufer entlang zu einem nächsten Highlight; Limone. Limone mit seinem mediterranen Klima ist prädestiniert für den Anbau verschiedener Zitrusfrüchte, wie Zitronen und Orangen. Dies sieht man auch an den Strassen- und Hausschildern, die alle mit Zitronen verziert sind. Ursprünglich war Limone ein kleines Fischerdorf, das aber heute von Touristen rege besucht wird und durch die schöne Lage und den Früchten bekannt wurde. Wie schnell doch die Zeit verging, um 17 Uhr wartete bereits wieder der Bus. Hanspeter steuerte den Bus sicher durch die sehr schmalen und engen Tunnels von Limone bis nach Riva del Garda. Dem Ostufer entlang erreichten wir wieder unser Hotel in Brenzone. Nach dem feinen Nachtessen (diesmal war das Essen warm), endete der Tag mit einigen Drinks und unterhaltsamen Gesprächen in der Hotellobby.
Nach einem reichhaltigen Frühstück starteten wir wieder Richtung Heimat. Auf der Rückfahrt bestaunten wir zuerst noch die Altstadt von Bergamo mit seiner 5 km langen Stadtmauer und den verschiedenen Kirchen. Zum Glück waren wir frühzeitig in Bergamo, da der Ansturm in den engen Gassen immer grösser wurde.
Via Iseo–Lovere chauffierte uns Hanspeter dem Lago d Iseo entlang durch das Val Camonica bis Cape di Ponte. Im Restaurant la Pieve wurden wir mit verschiedener feiner Pasta verwöhnt. Der Kaffee konnte wieder aus der Reisekassa übernommen werden.
Gestärkt fuhren wir via Edolo über dem Passo Aprica ins Veltlin und in Tirano über die Grenze wieder in die Schweiz. Vorbei am schönen Lago di Poschiavo überquerten wir den im dichten Nebel verhüllten Berninapass. Nach einem kurzen Halt in Pontresina (auch der Chauffeur muss seine Ruhepause einhalten), folgte die letzte Etappe via St. Moritz–Julierpass–Thusis bis nach Chur.
Müde, aber mit vielen neuen Eindrücken kamen wir um 20 Uhr wieder am Bahnhof an.
Chur, 24. September 2022/Markus Bigger
